Bedeutung heute

Seit sich die tibetische Exilregierung unter der Führung des Dalai Lama im indischen Dharamsala niedergelassen hat, wächst die Bedeutung der Traditionellen Tibetischen Medizin auch im Westen. Das Tibetan Medical & Astro Institute in Dharamsala entwickelt das alte Medizinsystem weiter und verknüpft es mit Erkenntnissen der westlichen Medizin. Der Dalai Lama fördert den Austausch beider Medizinsysteme und die wissenschaftliche Analyse der Wirksamkeit Tibetischer Medizin. „Unsere Heilkunst muss einer kritischen Analyse standhalten", fordert das Oberhaupt der Tibeter.

 

 

In Europa steht die Traditionelle Tibetische Medizin erst am Anfang. Vor allem der Internationalen Akademie für Traditionelle Tibetische Medizin ist es zu verdanken, dass sich zunehmend Ärzte und Therapeuten für dieses Heilsystem interessieren. Förderlich für die Verbreitung ist das Interesse der Öffentlichkeit an alternativen Heilmethoden und an buddhistischer Philosophie. Andererseits haben immer noch viele Menschen Berührungsängste mit der Traditionellen Tibetischen Medizin, weil sie glauben, dass man Buddhist sein müsse, um davon zu profitieren (was nicht stimmt). Unsere westliche Leistungsgesellschaft verlangt zudem eine schnelle Beseitigung von Symptomen durch die Einnahme von Medikamenten – eine Einstellung, die der eigenverantwortlichen Lebensführung, wie sie die Tibetische Medizin fordert, entgegensteht.

 

Mit den Produkten des Schweizer Herstellers Padma sind seit einigen Jahren Arzneimittel auf Kräuterbasis nach tibetischen Rezepten auf dem Markt, die europäische Standards der Arzneimittelproduktion erfüllen.

 

Eine gute Zusammenfassung zur Bedeutung der Traditionellen Tibetischen Medizin finden Sie in „Die Hausapotheke des Dalai Lama" in Focus 33/2006. Ein Interview mit einer tibetischen Ärztin über die Behandlungsmethoden in der Tibetischen Medizin finden Sie in dem Beitrag „Das Heilwissen vom Dach der Welt".