Prinzipien der Traditionellen Tibetischen Medizin

Nach der Traditionellen Tibetischen Medizin (TTM) ist jeder Mensch selbst für sich verantwortlich, sowohl für Krankheit als auch für Heilung. Medikamente und äußere Therapien dienen der Unterstützung, eine vollständige Heilung und Vorbeugung ist aber nur durch eine angemessene Lebensweise zu erreichen.

 

Die Traditionelle Tibetische Medizin hat zwei Hauptziele:

• Vorbeugung
Eine angemessene Ernährung und Lebensweise sind nach der Tibetischen Medizin essentiell, um Krankheiten vorzubeugen. In der heutigen Zeit entstehen die meisten chronischen Krankheiten aus einer unausgewogenen geistigen Einstellung, einer falschen Ernährung und Lebensweise. Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen sind bekannte Beispiele. Bei richtigem Verhalten sind Körper und Geist aus Sicht der Traditionellen Tibetischen Medizin gegen Krankheiten gewappnet.

• Heilung
Sobald der Körper energetisch aus der Balance gerät, entsteht Krankheit. Dann wird es notwendig, das Gleichgewicht wiederherzustellen, indem man gleichermaßen auf die Ursachen und die Symptome einwirkt. Zunächst ist es notwendig, die Ernährung und die Lebensweise anzupassen. Äußere Anwendungen wie die tibetische Heilmassage Ku Nye dienen als Unterstützung.

 

Gleichgewicht und Ungleichgewicht

Mit Gleichgewicht ist die Harmonie von Körper, Energie und Geist gemeint. Von diesen spielt die Energie die wichtigste Rolle, da sie Körper und Geist verbindet. Wenn diese Lebensenergie aus dem Gleichgewicht gerät, verlieren auch Körper und Geist ihre Balance und es entsteht laut Tibetischer Medizin Krankheit.

Ungleichgewicht ist das Resultat sowohl einer negativen geistigen Einstellung wie Zorn oder Aggression, Begierde oder Anhaftung sowie Unwissenheit, aber auch von krankheitsauslösenden Faktoren wie falscher Ernährung oder äußerer Einwirkung.

 

Die Bedeutung der Energie

In der Traditionellen Tibetischen Medizin bezieht sich der Ausdruck „Energie" auf die dynamische Kraft, die die Quelle aller Existenz ist. Diese Energie entsteht aus den fünf Elementen: Raum, Wind, Feuer, Wasser und Erde.

Entscheidend für das Verständnis der tibetischen Medizinlehre ist die Lehre von den drei Säften Galle, Schleim und Wind, die eine heiße, kalte und neutrale Qualität haben. Die Säfte sind nicht als etwas Fließendes zu verstehen, etwa dem Blut vergleichbar. Gemeint sind subtile psychophysische Prozesse, die aber entsprechend ihrem Aufbau aus den Elementen auch eine materielle Basis haben.